
In der Wahrnehmung einer großen Mehrheit der Deutschen hat ihre Muttersprache in den letzten Jahren eine Statusminderung erfahren. Die Sorge vor einer sprachlichen Überfremdung ist zum Dauerthema geworden. Im Mittelpunkt dieser Sprachkritik steht der überbordende Gebrauch von Anglizismen in weiten Lebens- und Sprachbereichen Insbesondere in Wissenschaft und Technik, aber auch in der Wirtschaft wird die deutsche Sprache häufig durch die englische ersetzt. Neu ist das im Kern nicht. Historisch gesehen ist Deutschland durchaus an Mehrsprachigkeit gewöhnt. So sprach um das Jahr 1800 jeder gebildete Deutsche Französisch. Zuvor war Latein bekanntlich die akademische Linguafranca. Auch heute, in Zeiten weltweiter Vernetzung, ist es in vielen Bereichen sinnvoll, sich international auf wenige Sprachen als Kommunikationssprachen zu konzentrieren. Den Vorreiter bildet hier zweifellos die englische Sprache, deren Beherrschung zu einer der wichtigsten Schlüsselqualifikationen geworden ist.